Priorat, Wien, Sizilien ...

Buschwein im Bierzo

Und weil es sich um ein ebenfalls kleines Weinbaugebiet wie in Montalcino handelt beginne ich mit BIERZO in Spanien.

BIERZO

Diese fast in Vergessenheit geratene, sehr alte Weinregion im Nordwesten Spaniens erlebt aktuell einen spektakulären Boom, mitausgelöst von einer Handvoll Kultwinzer, allen voran der umtriebige ALVARO PALACIOS („Man Of The Year”-Decanter).

Hier stehen auf Höhen von 450 bis 1000 m rund 2.980 ha unter Wein (die Zahlen gehen auseinander!), zum großen Teil in alten Buschwein-Kulturen mit an die 100 Jahre alten Stöcken. Wichtigste rote Rebe: Mencia und Garnacha Tintorera. Wenig weiße Reben wie Godello, Malvasia und Dona Blanca.

Weinbau wird hier -wie fast überall in Europa- seit den Römern betrieben, die in Las Medulas auch die größte Tagebau-Mine für Gold des römischen Reichs betrieben, heute UNESCO-Welterbe! Seine erste Hochblüte erlebte die Region mit den Zisterzienser-Mönchen, die Bierzos Weingärten im 9. Jhdt vergrösserten und pflegten. Mit der religiösen Bedeutung im Mittelalter durch seine Lage am Camino de Santiago wuchs die Bedeutung Bierzos erneut. Später traten die Weinbauern als Rotwein-Lieferanten für Galizien in Erscheinung, danach kam die Reblaus und Bierzo fiel in einen jahrzehntelangen Dämmerschlaf, in dem von Kleinstbauern für die dominierenden Cooperativen am Hochplateau rund um Ponferrada (das den Startpunkt der letzten 200km des Jakobswegs markiert) hauptsächlich einfache Roses und einfache Rote erzeugt/geliefert wurden. Dann kam Ende der 1990-er ALVARO PALACIOS und zeigte mit seinem Neffen RICARDO „Titin” PEREZ PALACIOS, dass hier Rotweine auf Weltklasse-Niveau möglich sind. Weitere „Goldgräber” wie RAUL PEREZ schlossen sich an und auch einige lokale Klein-Winzer begannen alles umzukrempeln, heute steht das BIERZO als hoffnungsvollste Wiederentdeckung Spaniens „voll im Saft”! Mit nur rund 50 kleinen und 30 größeren Betrieben ist derzeit noch alles sehr überschaubar. Hoffentlich bleibt es auch so. Wie man allerdings schon an diesen zwei Winzer-Namen erkennen kann, spielt im Bierzo eine ziemlich „wilde Musik” und sollten sich von den rund 2.200 Kleinst-Bauern die Weingärten besitzen aber nicht selbst abfüllen einige doch entschliessen dem Hype zu folgen wird es sehr spannend!

 

ALVARO PALAZIOS

Was soll man über einen der größten Kultwinzer des Planeten schreiben, es wurde ja schon alles gesagt! Als eines von neun Kindern über das Familien-Stammhaus Palacios Remondo im Rioja kommend und ab 1989 und blutjung zu den Pionieren im Priorat zählend („LÈrmita”!) führt Palazios auch im BIERZO die Phalanx der Erneuerer an. Alvaro ist bereits jetzt eine lebende Legende und hat in Spanien eine Wein-Revolution ausgelöst.

Das Foto mit dem Pferd im steilen Weingarten hier weiter unten ist kein Werbe-Gag, sondern der Arbeits-Stil von Palacios, der zu 100% biodynamisch unterwegs ist, also seinen Pferdemist auch vergräbt, reifen lässt, dann damit seinen Insektenschutz anrührt, ausbringt usw.

Das sympatische an dem stets entspannt grinsenden Spanier ist sicher auch die Tatsache, dass er von allen Weinregionen, in denen er sein Schaffen manifestiert, neben hunderte Euros teuren Überfliegern auch Weine für die sehr schmale Brieftasche auf den Markt bringt, die durchaus nach Palacios schmecken!

Vom preislich sehr überschaubaren und sensationell guten Petalos um 15.-- bis zum 600.--Euro La Faraona, Alvaro Palacios bietet auch im Bierzo die volle Palette!

 

RAUL PEREZ

Vor Kurzem kam ein Ultreia Valtuille aus 2016 von „Rockstar” RAUL PEREZ bei uns auf den Tisch - wieder ein sensationeller Bierzo. RAUL PEREZ, der von der Fachpresse auch als „Picasso des spanischen Weins” bezeichnet wird, 2014 zum Önologen des Jahres („Der Feinschmecker”) und 2015 zum „besten Önologen der Welt” („Bettane+Desseauve”) gekürt wurde, erinnert eher an den Leader einer Harley Davidson Outlaw-Gang als an einen Winzer.

Er arbeitet im Weingarten biodynamisch und im Keller „quer durch”. Nach dem Motto „KEINE Intervention & ALLES erlaubt” hält er sich an wenig Konventionen und baut Weine die im letzten Jahr ein Barrique gesehen haben im kommenden Jahr im großen Holz oder der Amphore aus, variiert die Ausbauzeiten, manches mal wird entrappt, dann wieder nicht - ja nachdem wie „die Trauben zu ihm sprechen”! Titel-Storys in Medien wie „Decanter” hoben ihn in den letzten Jahren in den Olymp der Kultwinzer.

 

VERONICA ORTEGA

Sie studierte in Cadiz Önologie und nach Lehrjahren in S-Afrika und Neuseeland landete sie - kaum zu glauben - bei Alvaro Palacios im Priorat. Von dort ging es ein Jahr in den heiligen Gral auf die Domaine de la Romanee-Conti, wo sie ein Jahr arbeiten und auch leben durfte! Auf der Suche nach einem geeigneten Flecken Erde für ihr eigenes Projekt traf sie auf - kaum zu glauben - Raul Perez - der ihr das Bierzo schmackhaft machte. Die One-Woman-Show Signora Ortega ist jetzt selbst auf dem Weg zur Kultwinzerin!

 

 

 

 

Ricardo Perez Palacios (l.) und Alvaro Palacios (r.)
Raul Perez - Foto: Friederike Petzold, Vinimenta.com
Veronica Ortega & Enzo
steile Terrassen hoch über der Sil

RIBEIRA SACRA

Auf dem in Galizien als Nachbar zum Bierzo liegenden, aber mit 1.200 ha weniger als halb so großen und noch unbekannteren RIBEIRA SACRA erleben wir ebefalls die Wiedergeburt „toter” Weinberge, die auf den steilsten Terassenhängen der Welt des Weinbaus liegen. Die stark mäandernden Flüsse Sil und Mino prägen mit den schroff abfallenden 1.000 m hohen Bergrücken das Gebiet und geben den Weinen auch ihre charakteristische Frische.

 

DOMINIO DO BIBEI

Auf mittlerweile 50 ha extremsten Steilterrassen von 350 bis 920 m Seehöhe werden auf dem von Javier Dominguez biodynamisch geführten, 2001 gegründeten Weingut autochtone Rebsorten wie Mencia, Brancellao, Mouraton, Souson und Caino bewirtschaftet. Die Wirtschafts-Gebäude wurden den Weinanlagen ähnlich terassenförmig tief in den Berg gebaut! Mit der Önologin Laura Lorenzo, der als Berater Rene Barbier jr. und Sara Perez zur Seite stehen wird in großen Holzfässern und Zementeiern ausgebaut.

eine der Sil-Schlingen, links und rechts vorne beginnen die Rebanlagen ins „Nichts” zu fallen
spektakuläres Priorat

PRIORAT

Spaniens Boom-Gebiet par excellance der letzten 15 Jahre liegt im abgeschiedenen südlichen Hinterland Katalaniens westlich von Tarragona. Vor 900 Jahren von Kartäuser-Mönchen mit 12.000 ha Wein bestockt geriet das Priorato Anfang des 20. Jhdts in Vergessenheit und dümpelte mit fragwürdigen Weinen aus Genossenschaften vor sich hin, bevor Anfang der 1980-er der Franzose RENE BARBIER („Clos Mogador”) und kurze Zeit später Tausendsassa ALVARIO PALACIOS in der Gegend in Erscheinung traten, alte Weinberge mit teils extremen Steillagen und sehr alten, bis zu hundertjährigen Garnacha- und Carinena-Stöcken kauften und damit begannen im Priorat nicht nur frischen Wind wehen zu lassen, sondern auf Anhieb Weltklasse-Weine erzeugten (die Geschichte des Priorater Kult-Weins LÈRMITAGE von Alvaro Palacios dürfte ja bekannt sein). Diese Erfolge sorgten für einen ungemeinen Boom im Priorat. Ähnlich wie in Montalcino begannen Quereinsteiger, bunte Hunde, etablierte Winzer aus anderen Regionen aber auch lokale Kleinbauern damit, keinen Stein auf dem anderen zu lassen. So wurde aus diesem wilden Teil Spaniens eines der spannendsten Weinbaugebiete der Welt und Weingüter wie Clos Erasmus, Terres de Vidalba, Clos Dofi, Clos Martinet uva erzeugen wirkliche Granaten! Heute stehen wieder 1.800 ha unter Reben. Die vorherrschenden Schieferböden der Steillagen in Verbindung mit den klimatischen Gegebenheiten und der sehr unterschiedlich gehandhabte Holzeinsatz bringen einzigartige Weine mit langem Lagerpotential hervor, die Bordeuax & Co das Fürchten lehren müssten, gäbe es nur mehr Anbaufläche! (Wie gut dass dem nicht so ist!)

 

RENE BARBIER / CLOS MOGADOR

Seine Weinbauern-Familie stammte ursprünglich aus Cote-du-Rhone ist aber seit knapp hundert Jahren in Tarragona ansässig, wo sie ebensolange Wein anbaut. Barbier wurde unter anderem auf dem Chateau Petrus ausgebildet, wusste stets um das Potential des Priorats und gründete dann auch in Gratallops das biodynamische Vorzeige-Weingut Clos Mogador. Seine erste Ernte kam 1989 in Flaschen. Mit dem „La Vinya del Vuit” (=Wein der Acht) im Zusammenschluss mit 8 anderen Verwegenen schuf Rene Barbier einen der absoluten Kult-Weine Spaniens.

Zu den erworbenen alten Stöcken mit Grenache und Carignan pflanzte er Syrah und Cabernet Sauvignon.

Barbier schwört übrigens auf Fässer des österreichischen Küfers Stockinger, arbeitet auch mit Amphoren und anderen wunderlichen Gebinden.

 

akribische Sortierung der Beeren auf Clos Mogador
intensive Arbeit an meinem Roman in Sizilien

SIZILIEN

Dass sich in Sizilien in den letzten 20 Jahren ein Wandel zu hervorragenden Weinen vollzogen hat, beginnt sich langsam auch bis zu uns herum zu sprechen (daran sind natürlich große Vorzeigeweingüter wie Planeta massgeblich beteiligt, die der früheren Produktion von billigem Massen- und Verschnittwein teilweise einen Riegel vorschoben und einen Trend zu modernen, haltbaren Weinen auslösten). Die Wenigsten wissen allerdings, dass am südlichsten Zipfel Italienes mehr Weisswein als Rotwein (!) angebaut wird (60 zu 40 in Prozenten). Und die haben es in sich! Zibibbo, Grillo, Catarratto, Caricante, Inzolia, Moscato und Chardonnay sind die weißen Hauptsorten, Nero DÀvola, Perricone, Nerello Mascalese, Merlot, Syrah die Roten, nicht zu vergessen Marsala. Diese Sortenvielfalt steht auf über 100.000 ha Rebfläche (mehr als doppelt so viel wie in Österreich, und das auf einer nicht gerade großen Insel!)

Weinanbau auf Sizilien konnte bis zurück in die mittlere Bronzezeit, so um 1.200 v. Chr, belegt werden! Ob die Griechen die ersten Rebstöcke brachten lässt sich nicht feststellen.

Für die Arbeit an meinem Roman „Brunello, Sex & Rock n Roll” haben wir uns 2017 und 2018 von einem Freund aus Palermo ein abgelegenes Strand-Häuschen in Einzellage im Naturreservat von Castelluzzo am nordwestlichsten Punkt der Insel gemietet und zuvor war ich schon 2011 und 2012 länger im Süden Siziliens. Das gab mir genügend Zeit und Gelegenheiten mich intensiv mit den Weinen der Insel auseinander zu setzen und ich bin schlicht und ergreifend immer bei den wirklich Freude machenden Weissweinen gelandet.

 

ALBERELLI DI GIODO

Nachdem CARLO FERRINI, einer der bekanntesten Önologen dieses Planeten bereits in Montalcino sein eigenes, kleines und superfeines Bruenllo-Weingut GIODO hochgezogen hat ist ihm nun am Ätna sein zweiter eigener Geniestreich gelungen. Aus dem Traubenmaterial eines 1,5 ha kleinen, wurzelechten Weingartens mit bis zu 100-jährigen Rebstöcken bringt er seit 2016 gerade knappe 9.000 Flaschen eines sortenreinen Nerello Mascaleses in den Handel, der 12 Monate in französischen 500L-Tonneaux reifen darf.

 

FLORIO

Wie könnte man über Sizilien schreiben und den Namen einer der ehemals reichsten Familien der Insel auslassen?

Die Florios, die nach einem verheerenden Erdbeben in ihrer Heimat Kalabrien 1799 nach Palermo auswanderten und als einfache Gewürzhändler begannen verdankten ihren immensen Reichtum ihrem Fleiß, Verbindungen in den Adel und in politische Kreise und dies alles in harter Arbeit erworben. Stück für Stück arbeiteten sich die Brüder Paolo und Ignazio empor, handelten auch bald mit Seide und Schwefel und gründeten schliesslich eine Reederei mit der sie eine Monopolstellung beim Handel mit Marsala und Cognac inne hatten. Parallel dazu erwarben die Florios die wichtigste Tonnara Siziliens und legten einen Meilenstein in der Fischverarbeitung: Sie waren die ersten, die um 1850 die vor Westsizilien gefangenen Thunfische in mit Öl gefüllten Dosen einlegten!

Das legendäre und gefährliche Autorennen Targa-Florio, das von 1906 bis 1977 auf öffentlichen Bergstraßen Siziliens ausgetragen wurde und viele Jahre auch Teil der WM war, geht auf Vincenzo Florio zurück (selbst leidenschaftlicher Rennfahrer), der auch Besitzer der Straßen im Madonie-Hochtal von N-Sizilien war.

1989 verstarb mit Giulia Florio die letzte Erbin einer Dynastie, die über mehr als einein­halb Jahr­hun­derte den Fortschritt auf der Insel verkörpert, tausende Leute beschäftigt und auch Verbindungen zur Mafia hatte.

In den Kellereien lagert Marsala bis zurück ins 19. Jhdt!

 

 

durch diesen schier endlosen Fasskeller der sagenumwobenen Familie FLORIO ging es 2017 zur Verkostung!
Ein Porsche 904 und ein Ferrari P2 bei der TARGA FLORIO 1965
Renate in unserem Lieblings-Ristorante „Profumi di Couscous” in San Vito lo Capo mit einem grandiosen Cataratto/Chardonnay-Cuvee vom in der Nähe liegenden Weingut Baglio Sorria
sehr knackiger UHUDLER bei der Buschenschank Heindl in Heiligenbrunn

ÖSTERREICH

Natürlich möchte ich auch Weinkultur meiner Heimat vorstellen und nehme hier von stichwortartig bis zu längerer Geschichte, aber ohne Wertung oder Vorlieben und ohne regionaler Gliederung Stück für Stück ein paar Winzer, Heurigen und Weinbaugebiete von den gesamt 48.700 ha kultivierter Rebflächen mit herein.

Ich starte nicht wie vielleicht vermutet mit der Wachau, obwohl ich nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt wohne, sondern mit dem ...

BURGENLAND

Und hier beginne ich mit dem SÜDBURGENLAND, aber nicht mit den Stars wie Uwe Schiefer oder Krutzler vom Eisenberg, sondern möchte den UHUDLER ein wenig ins Rampenlicht rücken!

Ein durchaus exotischer Wein, der nicht von unbedingt bekannten Reben stammt, sondern im Gegenteil, kommt dieser Pilz&Reblaus-resistente Direktträger von Kreuzungen aus amerikanischen Sorten (Delaware, Ripatella) und einer alten europäischen „Vinifera”. (deshalb braucht im Weingarten auch keinerlei Chemie eingesetzt werden)
Selbst viele Österreicher kennen den Wein nur vom Hörensagen, war er doch von 1936 bis 1992 (!) offiziell verboten und wird nur in wenigen Gemeinden rund um Güssing und Jennersdorf angebaut. Je nach Sorte und Lage sind die Uhudler von strohgelb über rosa bis zu kirschrot und immer sehr durchsichtig.
Die charakteristischen Merkmale sind der enorme Duft nach Erbeeren, Himbeeren, Waldbeeren bis zu Honigmelone und die sehr rasante Säure. Viele die den Wein zum ersten mal kosten bezeichnen ihn als „hantig” und wollen den Geschmack so gar nicht mit diesem „Spaziergang durchs Erbeerfeld” in Verbindung bringen (hantig = herb).
Es ist aber wie beim SCHILCHER (ebenso seltene, „hantige” Sorte hauptsächlich südwestlich von Graz zu finden): beim zweiten Glas beginnt er zu schmecken und ab dem dritten schliesst man Freundschaft!

Vor wenigen Tagen habe ich eine Flasche Uhudler per Lieferdienst von meinem besten Freund (der im S-Burgenland „ausgestiegen” ist) erhalten. Harry hat auf seinem kleinen Bauernhof ein paar schöne Uhudler-Reben und 2020 zum ersten mal Wein erzeugt/abgefüllt, der nur an gute Freunde geht. Wir haben ihn zu einem in Zitronenöl scharf angebratenen mit „Quatre Epices” eingeriebenen Wels-Filet zu Spinat, Röst-Erdäpfeln und Chinakohl&Sprossen-Salat genossen. Was für ein feiner Tropfen!

CSATERBERG

Wir bleiben im Südburgenland, fahren ein kleines Stück nordwärts, entlang des ehemaligen „Niemandslandes”, das jetzt ohne „Eisernen Vorhang” und Wachtürmen zu einem Paradies für Wild und Vögel wurde. Rechts von uns breitet sich die ungarische Tiefebene aus und bevor wir das kleine Kult-Weingebiet Eisenberg (Krutzler/„Perwolff”!) erreichen fahren wir links in den Wald bis Kohfidisch und dann eine sehr schmale „single track road”, die an die schottischen Highlands erinnert, auf den 350 m hohen CSATERBERG, das vermutlich am besten gehütete Weingeheimnis Österreichs! Der Csaterberg ist der Südwestausläufer des Eisenberges und hier befinden sich wie auf einem Adlerhorst, umgeben von dichten Wäldern auf 48 ha die Lagen Klein Tschater und Tschaterberg, besetzt mit Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Welschriesling, Weißburgunder, Grüner Veltlinger, Sämling und Riesling-Sylvaner. Was diese beiden Lagen mit ihren winzigen, langgestreckten Reb-Anlagen so interessant macht ist die sensationelle Tatsache, dass das Oberflächengestein auf knapp über 1 km² fast zur Gänze aus Süßwasseropal mit ein wenig Lehm und Schiefer besteht! Wie diese mehrere Meter dicke Opaldecke entstanden sein könnte ist ein Rätsel, das Alter wird auf ca 5 Millionen Jahre geschätzt. Knapp 20 Winzer zaubern hier vom Terroir intensiv geprägte, mineralische und sehr elegante Weine in die Flaschen, die nochmals anders als am Eisenberg, eben einzigartig schmecken und in den lokalen Buschenschanken verkostet werden können.

STUBITS

Der kleine Betrieb gehört mit 5 ha bereits zu den „Großen” am Csaterberg, ist aber nicht mit den Eisenberger Stubits zu verwechseln! Ist vielleicht das Aushängeschild der Region und macht spektakulär schöne Weine. „Reserve” wird im kleinen Holz und der „Csaterberg” im großen Holz ausgebaut, der Blaufränkisch OPAL ist ein absoluter Knaller und für mich einer der besten Blaufränkisch Österreichs, dem der Welschriesling OPAL um nichts nachsteht. Stubits zeigt hier was mit Welsch möglich ist!

 

RUST

Die Stadt der Störche und des Weins liegt direkt am Neusiedler See und ist vor allem auch wegen seines „flüssigen Goldes” dem Süßwein RUSTER AUSBRUCH bekannt. Durch das ansehliche Vermögen, das sich die Ruster mit diesem „Ausbruch” angespart hatten, konnten sie sich 1681 das Stadtrecht zur„königlich ungarischen Feistadt” erkaufen.

Abgesehen vom „Ausbruch”, der nur kleinste Mengen ergibt, wachsen hier mit einem enormen Sortenspiegel allerbeste Rot und weißwein-Reben, die die Basis für wirklich spektakuläre Weine sind. Zum westlich der Stadt beginnenden Weinbaugebiet Leithaberg DAC gehört Rust auf eigenen Wunsch nicht mehr dazu und zählt somit zu keinem offiziellen Gebiet!

FEILER-ARTINGER

Seit 100 Jahren wird am biodynamisch betriebenen „Hof” (der einem Barock-Schloss gleicht) mitten in der Satdt Wein erzeugt. Feiler senior zählt zu der Handvoll Protagonisten des nach dem Glykolwein-Skandal (mit Epizentrum Gols) einsetzenden „österreichischen Weinwunders”. Sein Cuve „Solitaire” bildete ab damals mit dem „Steinzeiler” von Kollwentz, dem „Mariental” von ET und dem „Goldberg” von Prieler die Phalanx der neuen Spitzen-Weine. Alles andere kam erst danach. DAS waren die Pioniere!

Mit der Übernahme des Betriebs durch Kurt und Kati Feiler 2013 wurde die Eleganz der Weine des Hauses noch eine Spur deutlicher herausgearbeitet und ich könnte nicht sagen welcher Wein mir nicht gefallen würde. Vor allem auch die Weißen sind grandios! Der Neuburger von Kurt gehört zu meinen österr. Weißwein-Favoriten. Kurt ist Gründungsmitglied der seit 2007 bestehenden biodynamischen Winzer-Vereinigung respekt biodyn.

Wir haben viele lustige Stunden miteinander verbracht, sei es bei den ausgewählten Riedenwanderungen der Feilers, bei unseren Brunellofesten oder den zahlreichen Besuchen mit meinen internationalen Musikern am Weingut.

 

GIEFING

Die Quereinsteiger Claudia und Erich Giefing kauften vor mehr als 20 Jahren das 500 Jahre alte  Weinbauernhaus mitten im Stadtzentrum und haben mittlerweile 16 ha Rebkulturen in den besten Ruster Lagen in ihrem Portfolio. Längst legendär ist nicht nur der Wein der Giefings, sondern ihre Steinbänke vor dem Haus, die zu DEM Ruster Treffpunkt wurden. Auch hier sind sowohl die Weiß-als auch die Rotweine spektakulär und die mit den wunderschönen Künstler-Etiketten ausgestatteten Granaten wie „Contessa” (Chardonnay), „Cardinal” (Cuvee BF/ZW/CS), „Marco Polo” (Cuvee SH/ME/CS), „Cavallo” (Pinot Noir) oder Blaufränkisch Reserve sind mittlerweile Ikonen österr. Weinkultur. Und auch hier war ich mit meinen Musikern immer willkommen, und brachte dem Hausherren und großen Conte-Fan GIORGIO CONTE zu einer Verkostung ins Weingut.

 

LEITHABERG DAC

PRIELER

Als Anlaufstelle mit meinen Musikern bin ich immer auch bei den herzerwärmenden Freunden der Familie Prieler in Schützen willkommen, die ich seit knapp 20 Jahren regelmässig auf ihrem herausragenden Bio-Weingut am Leithaberg besuchen darf. Als „Falstaff Winzer des Jahres 2009” geadelt, war ihr Blaufränkisch Goldberg in den 90-ern der erste österreichische Rotwein, der von Robert Parker mit über 90 Punkten ausgezeichnet wurde. Wie schon zuvor erwähnt gehört Grandsigneur Bertl Prieler zu den wesentlichen Mit-Gestaltern des „österr. Weinwunders”. Tochter Silvia vollzog die Schritte zur Bio-Landwirschaft und Sohn Georg hat nach Wanderjahren in Neuseeland, Kalifornien und Argentinien 2004 zuerst die Verantwortung im Keller, wo große Holzfässer dominieren, und 2012 die Zügel im Haus übernommen. Seitdem klettern die Bewertungen kontinuierlich in höchste Höhen und ebenfalls „Falstaff” (eigentlich „Punkte-geizig”) vergab 2020 für den Blaufränkisch Goldberg 2017 sagenhafte 98 Punkte und für den Weißburgunder Ried Haidsatz 2018 gleich 95! Der „Wine Enthusiast” gab 2020 für den Goldberg 2017 ebenfalls 97!

KOLLWENTZ

Keinesfalls unerwähnt bleiben darf ANTON KOLLWENTZ der Doyen des burgenländischen Weinbaus. Bereits 1958 übernahm er den elterlichen Weinkeller in Großhöflein und steckte in diesem Jahr auch die erste Zweigelt-Anlage des Burgendlands aus. Bereits Ende der 1960-er begann er die persönliche Zusammenarbeit mit der Spitzen-Gastronomie und lieferte als einer der Allerersten bis auf den Arlberg. Von 1970 bis 1980 war er im Burgenland der einzige (!) Verfechter trockener Weißweine. In den 1980-ern folgen erste Versuche mit Blaufränkisch in französischen Barriques und biologischem Säureabbau - der Grundstein für das „österreichische Rotweinwunder” wird gelegt. 1988 wird er von „Falstaff” zum Winzer des Jahres gewählt und 2005 von Rene Gabriel zum „Besten Winzer der Welt”! 2004 übernehmen Sohn Andi und Heidi Kollwentz die Leitung des Ausnahme-Weinguts und setzen den eingschlagenen Weg erfolgreich fort.

THERMENREGION

Und wieder die Römer! Obwohl schon vor 2.500 Jahren die Kelten hier Wein anbauten, begannen vor 2000 Jahren die Römer nicht nur die Thermalquellen an der geologischen Störlinie zwischen dem Abbruch der Kalkalpen und dem Wiener Becken intensiv zu nutzen, sondern fanden die Gegebenheiten ideal um ihre eigenen Rebgärten anzulegen. Um 1140 gründeten die Zisterzienser das Weingut Thallern und brachten Reben von ihrem Stammsitz in Burgund in die Region, die zum bevorzugten Bezugsgebiet für den Wein des Hochadels avancierte. Als die Habsburger der Thermenregion das Privileg „K&K Hoflieferanten” zusprachen wurden die Weine in ganz Europa bekannt und geschätzt. Später erhielten der „Vöslauer” und der „Gumpoldskirchner” bei Weltausstellungen in Dublin, Paris und London zahlreiche Goldmedaillen.

Autochtone Weißweinsorten wie Rotgipfler und Zierfandler aber auch Rotwein-Primadonnen wie St.Laurent und Pinot Noir finden auf den unterschiedlichsten Böden im Weinbaugebiet südlich von Wien perfekte Verhältnisse.

Eine sehr lebendige Heurigenkultur tut das Ihrige um einen immer wieder vor die Qual der Wahl zu stellen: „Wo gehen wir heute auf eine Jausn hin?”

TATTENDORF

DACHAUER

In den letzten Jahren eng ans Herz gewachsen ist uns Hannes Dachauer vom gleichnamigen Bio-Weingut in Tattendorf, der auch einen bezaubernden Heurigen mit Produkten zb vom Bio-Mangalizaschwein betreibt. Sein Rotgipfler aus dem 500L-Tonneaux ist mein Favorit. Seine klassische Rotwein-Linie baut Hannes im großen Holz aus, die Reserven reifen in Barriques.

GUMPOLDSKIRCHEN

SPAETROT-GEBESHUBER

Einer unserer Lieblingsheurigen, wobei „Heurigen” hier fast schon nicht mehr zutrifft, denn die raffinierte wöchentlich wechselnde Speisenkarte geht eher in Richtung Hauben-Küche. Auch das Ambiente des wunderschönen Innenhofs und das bezaubernde Service der Hausherrin Johanna Gebeshuber ist eine Reservierung immer wert. Und nicht zuletzt - natürlich die WEINE!! Johannes Gebeshuber, der das erste Demeter-Weingut der Thermenregion führt, ist für mich einer der besten Weißwein-Winzer der ganzen Region, das sehen auch Falstaff („bester Zierfandler der Thermenregion”), Vinaria („excellente Topweine auf höchsten Niveau”) oder A La Carte („Zierfandler Ried Modler - 95 Punkte”) so. Bevorzugtes Gebinde für den Ausbau seiner Weine ist das 500 L-Tonneaux, wo die meisten Weine 12 Monate reifen dürfen.

SOOß

Die Hauptstrasse der kleinen Marktgemeinde zwischen Baden und Bad Vöslau kann vermutlich die größte zusammenhängende Dichte an Weinbaubetrieben und Heurigen des Landes aufweisen! Hier reiht sich ein Winzer an den nächsten und die vielen erleuchteten Buschen weisen den Weg zu tollen Buffets und ebensolchen Weinen.

PLOS

Daniel Plos hat das Weingut 2016 von seinem Onkel Karl Plos übernommen. Der in der unteren Hauptstrasse gelegene Betrieb gehört zu den Fixsternen in der Gemeinde. Ein wunderschöner großer Garten mit riesiger Buchsbaum-Sammlung lädt auf verschiedenen Ebenen zum „picken bleiben” ein. Dafür sorgen auch die excellenten Weine des Hauses mit Schwerpunkt Burgundersorten und die mit viel Liebe zubereiteten Speisen am Buffett von Hausherrin Maria Plos (DIESER Karpfen mit Erdäpfelsalat!).

CONNY & MICHAEL PLOS

Die Heurigengalerie am obersten Ende der Hauptsrasse gehört zu den allerschönsten Gastronomiebetrieben des Landes. Der opulente, auf vielen Ebenen stilvoll angelegte Garten liegt inmitten der Weinberge und versetzt einen in ungläubiges Staunen, wenn man zum ersten Mal Gast im Haus sein darf. Mit hunderten prächtigen Hortensien und Topfpflanzen, zahllosen Kunstwerken, Plastiken und Bildern, sowie regelmässigen Vernissagen hat sich Conny einen eigenen Platz in der Thermenregion geschaffen. Die Weine stammen aus der Verwandtschaft (von Daniel Plos), aus der Küche kommen Klassiker wie ofenwarmes Roastbeef, Schweinsbraten oder Krautfleckerl. Übrigens kann man hier auch traumhaft nächtigen!

 

WACHAU

Über eines der berühmtesten Weingebiete der Welt, dem schon dutzende Bücher gewidmet wurden einen kurzen Überblick zu verfassen ist fast unmöglich! (Ich empfehle gleich an dieser Stelle das großartige Buch WACHAU-WEIN-WELT von Fritz Friedl im Verlag Bibliothek der Provinz) Zudem gibt es eine „unsichtbare Einteilung” in Nordufer und Südufer der Donau. Die „Superstars” der Wachau kommen durch die Bank vom Nordufer, aber auch das Südufer hat es in sich und besticht vor allem auch mit günstigeren Preisen für gleichwertig gute Weine.

Aktuell produzieren 502 Betriebe in dem engen, von der Donau über Millionen Jahre eingeschnittenen Tal zwischen Melk und Krems, auf rund 1.350 Hektar Terrassen-Weingärten einige der größten Weißweine der Welt. Herausstechendes Erkennungsmerkmal der Wachauer Weißweine ist seit Mitte der 1980-er die Einteilung in drei Kategorien nach dem natürlichen Alkoholgehalt: Steinfeder (bis 11,5%), Federspiel (11,5% bis 12,5%) und Smaragd (ab 12,5%). Die Dichte an Spitzen-Gastronomie, Weltklasse-Winzern und hervorragenden Heurigen ist nirgendwo größer. Dass dies alles seinen Preis hat ist wohl klar und auch gerechtfertigt, für Spitzengewächse werden um die 100.--/Flasche aufgerufen. Das Wunderbare an der Wachau ist allerdings die Tatsache, dass vom Weingarten eines kleinen, unbekannten Winzers, der an den eines Superstars grenzt, fast ebenso grandiose Weine kommen, die aber immer noch um sehr überschaubare Beträge erhältlich sind. Einige meiner persönlichen Favoriten seien genannt (ich wohne nur 20 km Luftlinie zur Wachau!)

 NORDUFER

GRABENWERKSTATT

Mit einem sehr „wilden” Projekt hier zu beginnen, zeigt auch schon, dass die traditionelle Wachau sich keineswegs vor Querdenkern und Innovatoren, die neue Pfade einschlagen, verschließt, im Gegenteil. Ganz tief im Spitzer Graben, in Trandorf, liegt diese neue garage-winery (mit dem Neubau wurde gerade begonnen)

Von dem jungen Pfälzer Michael Linke und dem jungen Wachauer Franz Hofbauer 2014 gegründet, „rühren” die Beiden schon gehörig um! Hofbauer fand über Wein&Co beruflich in die Weinwelt, dann ging es über die Domäne Wachau nach Neuseeland, zurück zu Högl, wieder nach Neuseeland (Pyramid Valley Vineyards) und abermals in die Wachau zu Hirtzberger. Sein Partner Linke zog ebenfalls kreuz und quer durch die Welt der großen Weingüter und blieb schliesslich in der Wachau hängen.

Auf durch die Bank Extremlagen in den Rieden Brandstatt Kalkofen, Trenning, Schön und Bruck arbeiten die Wein-Piraten nach biodynamischen Richtlinien, setzen neue Weinstöcke und peppeln bis zu 50 Jahre alte Reben wieder auf. Ihre Weingärten auf mittlerweile 3,5 ha sehen ausschliesslich Handarbeit, die Beiden besitzen nicht mal einen Traktor. Die Kellerarbeit ist ebenso puristisch und die Weine kommen ungeschönt und unfiltriert auf Flasche.

 

WEINGUT FRANZ HIRTZBERGER

Eines der Aushängeschilder der Wachau mit Legenden-Status! Der stets bescheidene und freundliche Franz Hirtzberger, der auch viele Jahre als Obmann der Vinea Wachau im Dienst der gesamten Winzerschaft stand, hat mit seinem 15 ha-Weingut und weiteren klingenden Namen wie Jamek, Knoll, Prager, Schmelz, Rudi Pichler oder Leo Alzinger in den letzten 35 Jahren maßgeblich am weltweiten Siegeszug der Wachauer Weine mitgewirkt. Im Sog dieses Erfolgs haben es auch Jungwinzer wie Pichler-Krutzler, Franz-Josef Gritsch, Erich Machherndl, Johann Donabaum uva geschafft mit der Tradition im Rücken ausgetretene Pfade zu verlassen und mit sehr fokussierten Weinen auf neuen Wegen zur Spitze aufzuschliessen! Mit seinem ältesten Sohn Franz jun als perfekte Ergänzung in Weingarten und Keller werden Granaten wie der Veltliner Smaragd Honivogel geschaffen, die einem schlicht die Tränen in die Augen treiben.

 

RESTAURANT HOFMEISTEREI HIRTZBERGER

Das von einer DER Winzerfamilien der Wachau behutsam renovierte frühgotische Gebäude wurde nach dem Umbau in ein gemütliches Top-Restaurant von den Hirtzbergers ab der Eröffnung 2014 in die Hände der erfahrenen, mit 3 Hauben dekorierten Gastronomen Hartmuth Rameder (Stube & Keller) und Erwin Windhaber (Küche) übergeben, die bereits im Steirereck, Kloster UND, sowie beim Nigl Gast(ro)-Kultur auf höchstem Niveau zelebrierten. Unter den ca 2000 Positionen im Keller findet man natürlich die volle Palette an Hirtzberger-Weinen „quer durch” und immer wieder tauchen auch Raritäten auf der Karte auf, von denen selbst Weinkritiker nur mehr träumen! Was Windhaber in der Küche auf die Teller zaubert und vom stets lederbehosten Hartmuth mit Souverenität und gleich noch 6 Flaschen Wein unterm Arm dazu auf die Tische gebracht wird ist zum Weinen gut!

 

WEINHOFMEISTEREI

Um das „Hirtz-Triumvirat” zu komplettieren darf natürlich der jüngste Sohn der Familie - Mathias Hirtzberger - der mit seinem 2014 gegründeten neuen Weingut völlig eigene Wege geht - nicht fehlen. Seine Wösendorfer Weingärten in Rieden wie Kollmütz, Bach, Marienfeld, Gaisberg, Kollmitz und Spitaler liefern höchstwertiges Traubenmaterial und der Herr Papa und das Bruderherz müssen sich ganz fest anschnallen, haben neben den hiesigen Punktevergebern doch auch bereits Kritiker wie Jancis Robinson den neuen Wachauer Durchstarter ins Herz geschlossen!

 

WEINGUT POMAßL

Das höchstgelegene Weingut der Wachau belohnt den steilen Anstieg durch den kühlen, bewaldeten Graben mit einer sehr feinen Jausn und tollen Weinen, die selbst Luca Gardini mit hohen 94 Punkten für den GV Smaragd „Dürnsteiner Kaiserberg” 2018 bewertet. Wer Ursprünglichkeit mit hoher Qualität sucht findet sie bei den Pomaßls ebenso, wie Spitzenweine für die schmale Geldbörse!

 

WEINGUT MACHHERNDL

Kleiner Bio-Betrieb in Wösendorf mit großen Weinen „mit Grip”! Hier findet man die Schnittstelle von Tradition und Moderne. In den Rieden stehen Bienenvölker und sammeln den hauseigenen Honig. Auch das ist Erich Machherndl, dem ausgebildeten Medizintechniker und Quereinsteiger in den Familienbetrieb ein Anliegen.

 

ALZINGER

Die Höchstbewertungen vieler Weine des Hauses sind mittlerweile zahllos. Die Alzingers bauten schon immer Wein an, verkauften in früheren Generationen aber die Trauben ans Dinstlgut Loiben, bis Leo Alzinger sen. 1983 begann selbst Wein zu erzeugen. Mit unglaublicher Präzision verfolgte er von Anbeginn sein Ziel einer der besten Wachauer Winzer zu werden und genau das hat er errreicht. Nach Lehrjahren in Neuseeland und der Pfalz übernahm Leo Alzinger jun. die Geschäfte, wird allerdings vom Vater noch täglich in den Weingärten, vor allem auch beim Instandsetzen der uralten für die Wachau so stilbildenden Trockenmauern unterstützt. Weingärten in klingenden Lagen wie Mühlpoint, Liebenberg, Hollerin oder Steinertal bringen grandiose Weine hervor, die zur absoluten Weltspitze gehören.

 

KÜFFER KELLER

Ein offenes Geheimnis das man eigentlich gar nicht weitergeben sollte ist der bis vor kurzem höchst private, in Dürnsteiner Steillage direkt an der Donau gelegene Garten des früheren St.Pöltner Baumeisters Fritz Küffer, der nach dessem Tode von Johannes C. Thiery, dem Besitzer und Betreiber des darüberliegenden Schloss Dürnstein in einen DER gastronomischen Hot-Spots verwandelt wurde. (Selbst viele Einheimische kennen den Garten nicht!) Nur an Schönwettertagen und gegen Anmeldung wird man hier in sehr exclusiver und kleiner Runde an sehr wenigen Tischen neben dem Schwimmbiotop des Gartens und mit Blick auf die vorbei strömende Donau begrillt. Den Wein holt man sich selbst aus dem in den Berg getriebenen, vormals privaten Gewölbe-Weinkeller.

 

LOIBNERHOF / WEINGUT KNOLL

DER Klassiker der Wachau. Hier wird seit 1825 Weinbau betrieben. Schon als ich in den frühen 1970-ern als Kind mit meinen Eltern den Apfelbaum-bestandenen Traum-Garten des Haubenlokals direkt an der Donau besuchen durfte, wurde der LIPTAUER in seinen „Einzelbestandteilen” an den Tisch serviert und musste selbst angemacht werden! Das ist Gott sei Dank heute noch immer so. Die Familie Knoll ist sowohl eine der bekanntesten Winzer- als auch Wirte-Familien Österreichs. Patron Sepp und Junior Josef Knoll führen in der Küche das Kommando und im 20 ha-Weingut sorgen Emmerich Knoll sen. mit seinen Söhnen August und Emmerich jun. für die herausragendsten Weine des Landes, die mit dem Heiligen-Gemälde von Siegfried Stoitzner als Etikette seit Jahrzehnten weltweit Kult-Status genießen.

 

RUDI PICHLER

Die Wösendorfer Familie Pichler betreibt seit 1731 Weinbau und mit dem ultramodernen Kellerneubau ließ Pichler 2004 das Raumschiff Enterprise in Wösendorf landen. 15 HA Weingärten in den Lagen Kollmütz, Hochrain, Achleithen und Kirchweg, penibelste Kellertechnik und die Mitarbeit seiner Kinder Theresa und Rudi jun. bringen Jahr für Jahr nuancierte Spitzenweine hervor. Auszeichnungen wie 98 Punkte für den Riesling Achleiten 2019 oder „Falstaff Winzer des Jahres 2010” kann man sich guten Gewissens einrahmen!

 

ATZBERG

Projekt „Atzberg” war ein Joint Venture von Immobilienmakler R. Wutzl, Hans Schmid (Mayer am Pfarrplatz/Wien) und Franz-Josef Gritsch aus Spitz, der ja selbt in einer völlig eigenen Liga „spielt”! (mittlerweile übernahm Schmid zur Gänze) Der legendäre Weinpfarrer Denk, der mit Zalto auch eine eigene, sehr puristische Glas-Linie kreierte, erwähnte in geselligen Runden immer wieder das sagenhafte Potential der vergessenen Spitzer Steil-Riede Atzberg. 2007 schlossen sich die drei genannten Wein-Freaks zusammen und hauten uns einen Grünen Veltliner Smaragd Obere Steilterrassen um die Ohren, dass es nur so pfeift und der nicht nur Vinaria oder Falstaff erhfürchtig Höchstnoten entlockt, sondern sogar dem Wine Enthusiast 97 Punkte entlockt! Der ab 1382 bewirtschaftete Weinberg wurde wegen des enormen Arbeitsaufwandes 1950 aufgegeben. 60 Jahre nicht bewirtschaftet, die Trockenmauern eingestürzt und der ganze Hang zugewachsen, so präsentierte sich der Atzberg bei der Erstbesichtigung. Mit viel finanziellem und persönlichem Aufwand wurden Wald und Berg von 17 (!) Mitbesitzern mühevoll heraus gekauft, der Steilhang  auf 30 Terrassen mit teilweise sehr hohen Maueren wieder urbar gemacht und mittlerweile stehen auf 2 ha der schmalsten und steilsten Wachauer Terrassen gepflegte Grüner Veltliner-Stöcke, die einen unglaublichen Wein hervor bringen.

 

 FJ GRITSCH

Der junge Mann aus Spitz ist nach wie vor einer der Shooting-Stars der neuen Generation und mit seinen Projekten Mauritiushof und Kalmuck-Keller segelt er ganz hart am Wind. Aus dem 800 Jahre alten Lesehof, auf dem in der siebenten Generation Weinbau betrieben wird, hat er eines der Top-Weingüter Österreichs gezaubert. Ob es um die Rekultivierung von tausenden Metern Steinterassen in der ganzen Wachau geht oder darum, den Burgweingarten, die letzte große Rebanlage innerhalb der Dürnsteiner  Stadtmauern zu bewirtschaften, Gritsch ist mit Begeisterung bei der Sache. In den Kellern wird im großen Holz, in Barriques und in Stahltanks ausgebaut. Der Wine Enthusiast gibt 98 Punkte für den GV Singerriedel Smaragd.

 

WEINGUT JOHANN BÄUERL

„Der Jochinger Bäuerl” ist noch einer dieser Geheimtips mit fast unverschämt günstigen Super-Weinen. Hier scheint die Zeitirgendwann in den frühen 1970-ern stehen geblieben zu sein, und das im positiven Sinne. In legendären Lagen wie Pichl Point oder Stein am Rain reifen auf 6,5 ha Trauben für langlebige Veltliner und Rieslinge, die es faustdick hinter den Ohren haben.

 

SCHMELZ

EIner meiner Wachauer Lieblingsweine kommt aus diesem Haus, das zwar seit 150 Jahren Weinbau betreibt, aber erst seit 1987 wieder im Vollerwerb geführt wird. Zuvor war Johann Schmelz bei den Jameks angestellt. Das erklärt auch die sensationelle Qualität seiner Weine, deren Traubenmaterial in klingenden Lagen wie Klaus, Pichl Point, Loibenberg etc heran wächst und, die trotz hoher Auszeichnungen („Falstaff Winzer des Jahres 2005”), noch immer für vernünftiges Geld zu bekommen sind!

 

WEINGUT MAYER

GEHEIMTIP! Mit knappen 2 ha ist der komplett neue Betrieb in Dürnstein zwar ein „Zwerg” - allerdings mit einem gewaltigen Bizeps! Der erste Veltliner „Terrassen” kam 2017 und der 2019 hat mich schwer begeistert.

 

WEINGUT BÖHMER

Unmittelbar neben der legendären Bäckerei Schmidl im Herzen von Dürnstein liegt dieser kleine Familienbetrieb, der mit seinem Gassenverkauf für eine sehr urige Atmosphäre sorgt. Grundsolide Weine auf welche die Bezeichnung „Preis/Leistung passt” zutrifft.

 

WINZERHOF STÖGER

Ebenfalls in Dürnstein am Fuße des westlichen Anstiegs liegt der schlichte Winzerhof mit guter Heurigen-Jausn und Smaragden um 10.--€! Unser Verlobungswein kam aus diesem Haus. Empfehlung!

 

VEYDER-MALBERG

Der frühere Direktor einer Werbe-Agentur vollzog 1991 am College für Weinbau im Napa Valley einen radikalen Quereinstieg. Es folgten Stationen in der Toskana, der Schweiz und Neuseeland bevor er ab 1993 bis 2007 die Leitung des Weinviertler Schlossweingutes Graf Haredegg über hatte. Dort entschloss er sich im Spitzer Graben sein eigenes Raumschiff landen zu lassen. Er zählt zu den Extremisten im positivsten Sinne. Auf ausgesuchten Plätzen in der ganzen Wachau kaufte Peter Veyder-Malberg alte und verwahrloste Weingärten, so er sie bekommen konnte, bewahrte sie damit vor der Rodung, begann sie zu rekultivieren und biodynamisch zu bewirtschaften. Somit trägt er wesentlich zum Erhalt der uralten Kulturlandschaft bei. Der Großteil seiner Rebanlagen ist zwischen 40 und 70 Jahre alt! Seine erste Ernte 2008 schlug wie eine Bombe ein. Veyder-Malberg hat kein Interesse daran irgendwelchen Weinbau-Vereinigungen beizutreten oder sonst etwas zu tun, was „zu tun sei”, er zieht ganz einfach sein allereigenstes Ding durch - und wie!

 

WEINGUT BÄUERL

Kleiner 4 ha-Betrieb in Oberloiben mit sehr sehr guten Weinen - Geheimtip (der ja so geheim nicht mehr ist, da zudem im superfeinen Heurigen-Betrieb mit modernem Ansatz superfeine DInge aus der Küche kommen). Der Riesling Smaragd Kellerberg 2019 war dem „Falstaff” 95 Punkte wert. (Das Spitzen-Weingut Pichler-Krutzler liegt nur einen Steinwurf entfernt, und wer bei FX Pichler zwischen die Rebzeilen pinkeln will, braucht nur wenige Schritte zu gehen)

 

WEINGUT SCHNEEWEIS

Familienbetrieb mit klnapp 7 ha Weingärten im Spitzer Graben, auf dem 1000 Eimerberg, der Ried Setzberg und Trenning. Die Liebe zu Smaragden wird hier nicht verleugnet. In den Rieden stehen bei der Laubarbeit und Ernte drei Generationen Schulter an Schulter. Johann Schneeweis ist vermutlich DER Neuburger-Spezialist der Wachau, sein Sohn Florian der neue Kellermeister.

 

DOMÄNE WACHAU

In einer eigenen Liga spielt natürlich die in Dürnstein gelegene Winzergenossenschaft, die mit neuer Führung in den letzten Jahren einen gewaltigen Qualitätssprung hinlegen konnte und letztes Jahr sensationell zum besten Weingut Europas (!) und zum drittbesten der ganzen Welt (!) gewählt wurde und Größen wie Antinori etc. hinter sich lassen konnte.

 

 SÜDUFER

 

BERGKIRCHNER

Martin Bergkirchner ist mit seinem Bioweingut in Mitterarnsdorf einer der „jungen Wilden” in der Wachau. Nach Lehrjahren in Kalifornien, Deutschland und Südtirol vinifizierte er mit dem 2015-er seinen ersten Jahrgang. Die Familie ist seit 1856 im Weinbau tätig. Seine Weine von den 6 ha der Arnsdorfer Top-Lagen Poigen, Hoferthal und Scheibenthal haben einen sehr modernen Ansatz, ohne aber die Herkunft zu leugnen. Bergkirchner ist übrigens der „K&K Hoflieferant” für Marillen in den Wiener Gastro-Tempel Zum Schwarzen Kameel.

Die Marille ist ja neben dem Wein das zweitwichtigste landwirtschaftliche Produkt der Wachau!

 

WEINGUT EDER

Der junge, sehr innovative Andreas Eder bewirtschaftet 9 ha Lagen rund um Mautern in den Rieden Raubern, Junge Point, Süssenberg und Silberbichl und eröffnete vor kurzem eine neue, moderne Kellerei in Mauternbach. Da Eder auch der Pächter des Propstei Weinguts Krems ist, hat er mit dem Neubau seine früheren Platzprobleme elegant gelöst. Sein Sortenspiegel ist enorm und seine vielen in Smaragd-Qualität ausgebauten Weine zählen für mich zu den besten der Wachau. Neben GV und Riesling sind auch der Muskateller Smaragd, der Traminer Smaragd und der Muskat Ottonel Smaragd Kult. Andreas wird nicht nur in Insiderkreisen als einer der neuen „Stars” der Appellation gehandelt.

 

DER HASLINGER

Dass natürlich auch „vom Südufer” hervorragende und sehr klassische Weine kommen, stellt neben vielen anderen Betreiben auch das in dritter Generation bewirtschaftete 4,5 ha kleine Weingut Haslinger in Mitterarnsdorf unter Beweis. Mit einem Dauer-Abo auf Gold bei der AWC oder der Landesweinprämierung und einem sensationellen Preis-Gefüge ein absoluter Geheimtip!

 

WEINGUT JOSEF FISCHER

Die nach dem Motto „Wo Huchen drauf ist, ist auch Huchen drin” gestalteten Wein-Etiketten mit eben einem der vom Aussterben bedrohten riesigen Donau-Fische darauf, zeigen die beiden Leidenschaften der Familie Fischer aus Rossatz - WEIN & HUCHEN!

Seit 1898 im Familienbesitz hat „Joe” Fischer das 11 ha-Weingut von seinem Vater „Pepi” Fischer 2010 übernommen und ist mittlerweile in die Top-Liga der Wachau vorgestossen. Luca Gardini reihte den GV Smaragd Steiger aus 2017 unter die 20 besten Wachauer Weine mit 97 Punkten auf Platz 1, und auch Falstaff gibt gleich für vier Weine aus 2019 beachtliche 94 Punkte. Im März 2022 platzierte „Vinaria” in einer 2018-er Nachverkostung den GV Smaragd 2018 des Hauses vor Hirtzbergers Honivogl sensationell auf Platz 1!! 

Fischer sen., auch „Huchen-Pepi” genannt, betreibt seit 1978 eine ansehliche Huchen-Zucht. Die Fische werden allerdings nicht zum Schlachten aufgezogen - nein - ganz im Gegenteil! Nur Fischers Zuchtprogramm mit jährlich bis zu 7000 Tieren verdanken die großen österreichischen Flüsse Donau, Mur, Pielach und Enns, dass sich in ihnen wieder Huchen tummeln!

 

WEINGUT GRAF

„Zum Graf nach Mauternbach!” war in den letzten 30 Jahren dutzende Male die eindeutige Antwort im Freundeskreis auf die Frage: „Zu welchem Heurigen fahren wir?” Vom „einfachen Volk” wegen seiner raffinierten Küche früher als „Edelheuriger” bezeichnet, überblickt man im direkt neben den Weinrieden hoch gelegenen Garten am Südufer der Donau den ganzen Ort bis nach Krems hinüber. Seit 1697 im Familienbesitz hat es Inge Graf trotz einiger tragischer Schicksalsschläge geschafft die Fahne des Heurigen und Weinguts immer fröhlich wehen zu lassen. Die 4,5 ha Weingärten werden schon seit einigen Jahren von Sohn Gerald bewirtschaftet, der zu Beginn unserer Stammkundschaft noch mit dem Kinder-Traktor an uns vorbei gestrampelt ist! Der Sauvignon Blanc Smaragd Galiziberg und der Veltliner Smaragd von der Ried Silberbichl sind meine Favoriten.

 

NIKOLAIHOF

Mit einer 2000-jährigen durchgehenden Geschichte ist der im Herzen Mauterns gelegene frühere Freihof das älteste Weingut Österreichs und war durch das Engagement von Christine Saahs einer der ersten nach Demeter-Richtlinien biodynamisch arbeitenden Weinbaubetriebe weltweit! (die Familie Saahs hat zur Biodynamik im Weinbau auch rege Beratungstätigkeit für einen engen Freund des Hauses - Francesco Illy - geleistet, der auf seiner „Podere Le Ripi” in Montalcino Spitzen-Brunellos keltert und immer wieder in Mautern auftaucht!)

Im Hofverband der burgartigen Anlage befinden sich Reste einer frühchristlichen Basilika ebenso wie die von den Augustiner Chorherrn errichtete Kapelle und Überreste der früheren römischen Wehranlagen.

Die Weine der Familie Saahs, die hier seit 1894 ansässig ist, sind ein völlig eigener Mikrokosmos in der Wachau und mit nichts zu vergleichen. Man muss sich an diese Pretiosen von Kellermeister Niki Saahs heran arbeiten, sie verstehen lernen, doch Vorsicht, es besteht eine hohe Suchtgefahr! In den großen alten Eichenfässern im römischen Weinkeller werden manche der Nikolaihof-Weine bis zu 20 Jahre lang (!) ausgebaut. Der Weinkritiker Robert Parker vergab an den Nikolaihof die ersten und bisher einzigen 100 Punkte für einen österreichischen Wein, nämlich den Riesling „Vinothek” 1995, der sage und schreibe 17 Jahre im großen Holz gereift ist.

Unter der mächtigen Kaiserlinde im Innenhof sitzend wird man aus der Weinstube mit traditioneller Wachauer Küche und vegetarischen Köstlichkeiten verwöhnt, die aus dem großen Demeter-Gemüsegarten des Hauses kommen.

Übrigens: Auch die Demeter-zertifizierte Traubenkosmetik der Linie „dieNikolai” stammt von hier.

 

PULKERS HEURIGER

Mit täglichen Öffnungszeiten von Anfang März bis November fällt Bernd Pulker, ehemals Sommelier im Arlberg Hospiz, bei Lisl Bacher und im Steirereck „aus der Reihe” der alternierend öffnenden Heurigenbetriebe. Sein Keller in Rührsdorf mit traumhaftem Terrassen-Garten ist somit aber eine verlässliche Quelle, die man auch ohne gültigen Heurigenkalender ansteuern sollte und kann. Der Ruf des Schweinsbraten eilt ihm leider mittlerweile zu weit voraus, und so ist ohne Reservierung kein Tisch zu bekommen. Wer in der Wachau einen großen Bordeaux trinken will ist hier zudem bestens aufgehoben, der Keller ist enorm sortiert! (Tip: Das „Grundmaterial” seines Schweinsbratens kann man jeden Freitag vormittags am St.Pöltner „Josefs-Markt” beim Döller erwerben!)

 

WIEN

Sie ist die einzige Weltstadt mit wirtschaftlich relevantem Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen - und das seit mehr als zweitausend Jahren!

Auf aktuell 645 ha stehen 83% Weißweinsorten und 17% rote Rebanlagen und davon 192 ha „Wiener Gemischter Satz DAC”.

In nur 20 Jahren schaffte es die Winzergruppe WienWein den vormals weltberühmten Wein aus Wien von einer jahrzehntelangen nur mehr lokalen Besonderheit wieder zu einer Weltmarke zu machen! FRITZ WIENINGER ist der Motor hinter diesem Erfolg. Gemeinsam mit Thomas Huber (Fuhrgassl-Huber), Gerhard Lobner (Mayer am Pfarrplatz), Thomas Podsednik (Weingut Cobenzl), Rainer Christ und Michael Edlmoser sorgte WienWein dafür, dass der legendäre Gemischte Satz mittlerweile auch in New Yorks Top-Restaurants auf den Karten zu finden ist. (die Sinnhaftigkeit des mittlerweile ÖSTERREICHWEIT auftauchenden „Satz” sei hier hinterfragt)

Nicht nur die Weltklasse-Weine, der zuvor genannten Winzer, sondern auch clever angelegte Schachzüge, wie zb der Pop-Up Heurige Hans & Fritz mitten in den Weingärten von Wieningers Top-Lage am Nußberg, erzeugen immer wieder großes Medien-Echo. Und wer noch nie beim Mayer am Pfarrplatz war, hat einen der schönsten Innenhöfe der Welt versäumt. Und erst der Buschenschank des Bio-Betriebs Obermann, klein, fein, romantisch und sooo gut!

Im Fahrwasser von WienWein konnten sich auch andere Winzer ihre Claims abstecken und aktuell erlebt der Wiener Wein einen schon fast beängstigenden Hype mit Quereinsteigern, bunten Hunden und den etbalierten Betrieben. Mittlerweile ist es einfach unmöglich geworden, auch nur ein winziges Stück Weingarten in Wien zu erwerben!

 

WEINBAU BUSCHENSCHANK OBERMANN

Die „Obermänner & Frauen” sind wie gesagt ein kleiner und sehr feiner Bio-Betrieb in der oberen Cobenzlgasse mit schönem, schattigen Gastgarten. Martin Obermann führt das kleine Gut in bereits fünfter Generation, seine Frau Christiane zaubert ein erstklassiges Buffet mit vielen seltenen Leckereien und einem Vegetarier-Schwerpunkt. Auch hier ist man innovativ und lädt an manchen Tagen zum Picknick in den Zweigelt-Weingarten des Betriebs ein. Der Schwerpunkt liegt naturgegeben auch hier bei den Weißweinen mit Gemischter Satz, Riesling, Grüner Veltliner, Pinot Blanc und Chardonnay. Eine Mischung aus kleinem und großem Holz und Stahl im Keller bringt blitzsaubere Weine auf den Tisch!

 

JUTTA AMBROSITSCH

ist eine aus der Grafik kommende Quereinsteigerin mit Händchen fürs unmöglich Scheinende! Sie macht so richtige biodynamische „Rock´n´Roll”-Weine mit PÄNG! Über ihren Winzig-Weingarten, der hobbymässig am Eisenberg betrieben wurde, kam sie 2004 in Wien durch Weinbauvereinspräsident Hengl an ihren ersten Weingarten am Oberen Reisenberg. Es folgten eine 70-jährige Lage und eine 60-jährige Riede in Grinzing am Someregg und eine kleine Rebanlage am Nussberg. 2007 komplettierte ein mikroskopischer Weingarten in Wiens bester Lage, dem gesamt nur 1,7 ha kleinen Rosengartl, den sich sieben Winzer teilen, den Besitz der umtriebigen Power-Winzerin. Ihr zweimal im Jahr stattfindender „Buschenschank in Residence” im Kamaldulenserhof hat Legenden-Status. Ausgebaut werden ihre fast nicht zu bekommenden Kult-Geräte bei Fritz Wieninger in Stammersdorf.

 

WIENINGER

Als ich vor 10 Jahren Fritz Wieninger, dem Doyen des Wiener Weinbaus, mein Konzept für eine kleine, exclusive Wein-Reisen-Agentur („Fine-Wine-Tours-Austria”) vorstellen durfte und ihn dafür als „Reise-Station” auch an Bord holen konnte, hatte der „grade Michl” die Größe, mir auf den Kopf zuzusagen: „Das ist ein supertolles Konzept, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, das wird nichts!” Er sollte (leider) Recht behalten.

Mit zwei verschiedenen Reiserouten zu den Top-Gütern und Geheimtipps des Landes für nur vier exlusiv und persönlich betreute Teilnehmer im Angebot, das alles zu einem vernünftigen Preis. Es klang zu schön, um wahr zu sein. Bei einer großen Gala präsentierte ich in der Glasgower High Society die neue Agentur, alle stürzten sich auf die mitgebrachten Weine der „Stations-Winzer” der Reise, klopften mir auf die Schulter, versprachen „natürlich” mit mir reisen zu wollen, doch niemand buchte. Auch die Inserate im Decanter oder Wine Enthusiast sahen zwar fein aus, kosteten ein irres Geld, aber bis auf vereinzelte Anfragen aus Japan und den USA tat sich - nichts. Mir fehlte ganz einfachg das „Missing Link”, ein feines Reisebüro mit den entsprechden Kunden. Da ich in meinem Brotberuf enorm gefordert war, versandete die ganze Geschichte, so wie das Geld das ich investiert hatte.

Wieninger kommt mir auch wegen dieser Geschichte oft in den Sinn, vorwiegend allerdings wegen seiner tollen Weine und seiner legendären Heurigen! DANKE Fritz!

Kurz nach 1945 wurde in der Stammersdorfer Straße im 21. Bezirk ein Heurigen mit Bühne für Kabarett und Musik eröffnet. Die Tochter des Hauses übernahm später den Betrieb und heiratete den Winzer Fritz Wieninger sen. Gemeinsam übernahmen sie den Wirtschaftshof des Wiener Schottenstiftes und begannen bereits in den 1960-ern Flaschenwein zu füllen, die Richtschnur hieß schon damals Qualität!

1987 übernahm FRITZ WIENINGER Keller und Geschäfte und wurde bereits kurz darauf „Falstaff Winzer des Jahres”. Der Rest ist eine der ganz großen Erfolgs-Storys des österreichischen Weinbaus. Im Vereinsverband von „respekt-BIODYN”, dem sich Wieninger 2009 anschloss, und der klingende Namen wie Feiler-Artinger, Heinrich, Weninger, Achs, Ott, Hirsch, Loimer, Preisinger und auch einige deutsche Winzer vereint wird das Weingut biodynamisch geführt. Im wunderschönen alten Keller finden sich große Fässer aus slawonischer Eiche ebenso wie französische Barriques. Die klassischen Weißen des Hauses reifen ausschliesslich in Stahltanks. Höchste nationale und internationale Punktebewertungen, sowie x-fache Auszeichnungen wie „Biolandwirt des Jahres 2020” zementieren Wieningers Stellenwert in der österr. Weinbau-Geschichte.

 

DER „REST”

Das soll jetzt keine Abwertung sein, mir fehlt einfach der Platz und auch das Wissen um auf andere Weinbaugebiete sehr viel näher einzugehen, deshalb möchte ich noch ein paar Namen, die mir am Herzen liegen nennen.

AICHINGER / Kamptal - NÖ

HIRSCH / Kamptal - NÖ

STIFTSWEINGUT / Herzogenburg - NÖ

JAMEK / Wachau - NÖ

MAITZ / Ratsch - ST

BUSCHENSCHANK WEINIDYLLE DREISIEBNER / Sulztal - ST

DAS KLEINE WIRTSHAUS / Sulztal - ST

 

Renate bei Wieningers Pop-Up Heurigen „Hans & Fritz” am Wiener Nußberg
die typischen strohgedeckten Winzerhäuschen im südburgenländischen Uhudler-Land
mit irischen Musikern beim SPAETROT
April 2019 in der Ried Buchental am Südufer der Donau mit Blick auf Spitz und Tausendeimerberg
Weinstöckl am Csaterberg
Kurt Feiler in seinem Keller mit den beiden Musikerinnen Maggie (l.) und Cassie MacDonald (r.) aus Nova Scotia
wunderschön gedeckter Tisch im Hauben-Gasthof „Knoll” in Unterloiben mit den selbst zuzubereitenden Original-Zutaten des HEILIGTUMS Liptauer: Schafbrimsen, edelsüßer ungarischer Paprika, Estragonsenf, Zwiebel, Alpenbutter und ein Hauch Schnittlauch. Dazu dürfen ausnahmslos nur die originalen „Wachauer Laberl” vom Schmidl in Dürnstein gereicht werden! Rechts im Glas ein GV Federspiel „Kreutles” von Emmerich Knoll.
Blick über die Ried Achleiten auf Weißenkirchen
ein schöner Vergleich wie mächtig die Donau-Huchen werden, die man am Weingut Fischer in Rossatz für den Besatz züchtet
Der von FJ Gritsch bewirtschaftete Burgweingarten Dürnstein im Winterschlaf © Weingut Gritsch
meine Wenigkeit im paradiesischen „Küffer Keller”/Dürnstein, im Hintergund die Donau und die Kirchturmspitze von Rossatz
Teil der „Strecke” beim Catering des „Guinness IRISH CHRISTMAS”-Konzerts im Auditorium/Grafenegg 2016

BORDEAUX

Um die Weine aus dem Bordelais verstehen zu versuchen, muss man sich auch ein wenig mit Geschichte und Politik herumschlagen, denn die Politik spielt womöglich die größte Rolle im Erfolg der legendären Weine aus Frankreich.

Im Jahre 56 n. Chr. wurden in Saint-Emilion die ersten Rebanlagen von den Römern ausgepflanzt („Plinius der Ältere” berichtet davon). Der sodann dort erzeugte Wein wurde vom strategischen Hafen „Burdigala” an die römischen Legionen in England verschifft. Im Zuge der Völkerwanderung verfiel der Weinbau und wurde im kleinsten Rahmen nur für die Heiligen Messen aufrechterhalten. Im Zuge der Islamisierung Südwesteuropas durch die Araber wurden auch alle Reben im Bordeaux gerodet. Erst im späten Mittelalter blühte hier der Weinbau und Handel erneut auf. Der große Durchbruch und Siegeszug des Bordeaux begann bereits im Jahre 1152. Da ehelichte der spätere King Henry II die von König Ludwig VII geschiedene Eleonore von Aquitanien und damalige Königin von Frankreich, die auf diesem Wege zwei Jahre später zur Königin von England gekrönt und zu einer der einflussreichsten Frauen des Mittelalters wurde. Eleonore und Henry wurden zu begeisterten Konsumenten des Weins aus Bordeaux und gaben ihre Leidenschaft an ihren Sohn und späteren King Richard I weiter, der sie mit seinem Bruder und Nachfolger John Lackland teilte. Jean Plantagenet (so sein eigentlicher französischer Name)  schloss 1210 ein erstes Abkommen mit den Weinbauern und Bürgern von Bordeaux das ihnen Steuerfreiheit für die Einstellung seiner Kriegsschiffe im Hafen zusicherte. Ab 1224 hatten die  Bordelaiser bereits ein Monopol auf den Weinhandel mit England und 1300 zählte ihre Handelsflotte knapp 1.000 (!) Schiffe. Die Rebfläche wuchs auf enorme 90.000 Hektar. Im Jahre 1462 erhielten die Winzer des Bordeaux weitreichende Privilegien die sie über 320 Jahre lang von jedem Thronfolger bestätigt bekamen und festigten damit ihre Position als bevorzugte Wein-Lieferanten für die Königshäuser Europas. Diesen Platz sollten sie nie mehr verlieren, ganz im Gegenteil.

Selbst für absolute Insider und Szene-Kenner ist das mit 120.000 Hektar weltgrößte Anbaugebiet für Wein immer wieder ein Irrgarten, was bei mehr als 3.000 Chateaux, von denen viele regelmässig ihre Besitzer wechseln, verständlich ist.

Ein relativ kompliziertes Geflecht an Appellationen, und das 1855 eingeführte Klassifikations-System der Hierarchie nach Qualitäten machen ein Verständnis nicht zugänglicher. Dazu kommt noch ein weiteres, noch viel schwierigeres Labyrinth, nämlich zu wissen, welche Weine sich nach dem Kauf wann und warum bei der Nachreife in den Flaschen im eigenen Keller öffnen, schließen, wieder öffenen um letztendlich Trinkvergnügen zu bereiten. Dem könnte man ja irgendwann auf die Schliche kommen, wenn für mehr oder weniger alle Weine aus der Region eine ähnliche Faustregel angewendet werden könnte. Aber nein, weit gefehlt! Die in 5 Hauptgebiete mit gesamt 37 Appellationen zersplitterte Region umfasst hunderte eigene Klima- und Bodenzonen. Ist in der Region Montagne-Saint Emilion der 2010-er Bordeaux noch verschlossen, kann der vom nebenan liegenden Lalande-de-Pomerol bereits voll da sein. Man müsste tausende Flaschen Bordeaux besitzen und die Zeit finden täglich einige verschiedene Proben nehmen zu können, um auch nur annähernd ein Bild zu bekommen (wenigstens gibt es jetzt CORAVIN, das bei solch einem „Masterplan” sehr helfen würde!).

Aber das war jetzt noch immer nicht die Spitze des „Verwirrungs-Eisbergs” Bordeaux. Ein uraltes Beziehungs-System zwischen Negociants (Händlern) und Chateaux (Weingütern) in deren Mitte die Courtiers (Vermittler) stehen sorgt mit Subskriptions-Käufen/Verkäufen sowohl untereinander als schließlich auch mit dem Endkunden für den Absatz der Grand Crus aber auch kleinerer unbekannter Top-Betriebe. Ein Direktverkauf an den Endkunden (selbst an Handelsketten!) ist im Bordeaux praktisch unbekannt und auch UNERWÜNSCHT. Dies führt zum nächsten „Stolperstein” zb um sich mit der Materie vor Ort auseinander zu setzen. Wer jetzt denkt - „Ha, ich nehme mir 4 Wochen Urlaub, mache eine Weinreise ins Bordeaux, koste mich von Chateau zu Chateau und kaufe diese oder jene Kiste des Stoffs” ist am Holzweg! Ebenfalls UNERWÜNSCHT! Man bleibt unter sich. Verkostungen auf den Weingütern sind bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen ebenfalls unbekannt. Die schmiedeeisenen Tore zu den teils wunderschönen Weinschlössern bleiben für Normalsterbliche eben verSCHLOSSen. Fachpublikum, Weinkritiker und wenig Auserwählte der obersten 10.000 werden zu opulenten Festmahlen geladen, wo man eben auch unter sich bleibt.

Und dennoch hat es Bordeaux über die Jahrhunderte geschafft die Latte der begehrtesten und hochpreisigsten Weine zu halten. Wer sich jetzt noch immer nicht abschrecken lässt, und um fragwürdige „Supermarkt-Bordeaux” einen Bogen macht, dem erschliesst sich eine wahrhaft unerschöpfliche Ressource. Im Internet finden sich sehr kompetente Weinhändler, die auch schon für kleine Geldbörsen großes Bordeaux-Kino ermöglichen! (Tip: www.gute-weine.de)

 

CHATEAU CLOS MANOU

Ein mit 18 ha für Bordeaux kleiner, superfeiner Betrieb im nördlichsten Medoc, der von vielen Kritikern regelmässig hohe Bewertungen einfahren kann. Penible Weingartenarbeit nach biologischen Richtlinien mit winzigsten Stock-Erträgen bei einer Pflanzdichte von 10.000 Stöcken/ha sind das Grundgerüst für Weine, die teils in Beton, Holz und auch Amphoren reifen dürfen. Durch sehr clevere Zukäufe von Toplagen verfügt die Familie von Stephane Dief mittlerweile über gleich wichtige Terroirs wie die Top-Chateaux!

Die Beiden starteten 1998 mit gerade 600 Flaschen Produktion, die sie in ihrer Garage vollbrachten. Seitdem nahmen sie sich keinen einzigen Tag Urlaub, und arbeiteten sich sprichwörtlich rund um die Uhr in beachtliche Höhen!

Ihr „Clos Manou” wird 17 Monate in Barriques aus französischer Eiche mit mittlerem Toasting ausgebaut. Der Zweitwein „Petit Manou” kommt für 12 Monate in gebrauchte Barriques. Vom „Clos Manou 1850”, der von Stöcken um 1850 (!) stammt werden nur wenige hundert Flaschen produziert.

 

CHATEAU LA CROIX

Das immer wieder höchst ausgezeichnete Weingut ist ein absoluter Geheimtip, gehört zu den Top-Chateaux im Pomerol und ist mit gerade einmal 10 ha, die es aber in sich haben, ein „Zwerg” (die Familie Janoueix besitzt allerdings noch vier weitere Chateaux). Auf der zusammenhängenden Einzellage stehen 60% Merlot, 20% Cabernet Franc und 20% Cabernet Sauvignon. Seit weit über hundert Jahren im Besitz der Familie ist LA CROIX ihr Stammhaus. (übrigens: Chateau La Croix liefert auch an den Elysee-Palast)

 

CHATEAU GISCOURS

Eines der klassischen Grand Cru Classe-Weingüter von Margaux, mit 400 ha Land auf denen 80 ha unter Wein stehen. Weinanbau ist hier seit 1552(!) dokumentiert und selbst Ludwig der XIV liess sich von Giscours beliefern, das über die Jahrhunderte viele Höhen und Tiefen und ebenso viele Besitzerwechsel (üb)erlebte. 1998 in einen Skandal um Aufzuckerung und Einsatz von Eichenholzchips verwickelt wurde die komplette Mannschaft auf Giscours vom Besitzer ausgetauscht und konnte, unter neuer Führung des Holländers Alex van Beek, der auch auf Chateau du Tetre die Geschäfte leitet, einen neuen Höhenflug starten der zb von Falstaff mit 95 Punkten für 2018 belohnt wurde.

 

CHATEAU LÈTAMPE

Mit nur 1,8 ha ist das vielleicht kleinste Grand Cru-Weingut im Bordelais auf dem Weg zum Superstar! Das Schmuckstück mit Biennenzucht, 40 glücklichen Hühnern, Schafen und Ziegen wird von einem durchgeknallten Wein-Enthusiasten aus der Remy Martin-Familie in Saint Emilion betrieben, der es sich sogar leistet den Önologen von Chateau Petrus als Berater beizustellen. Hier wird nach Demeter-Richtlinien gearbeitet. 78% Merlot, 22% Cabernet Franc stehen in den Weingärten, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Chateau Cheval Blanc liegen! Reifung für 18 Monate in Barriques aus französischer Eiche (30% neu)

Francoise & Stephane Dief / Clos Manou
Fasskeller des Chateau La Croix
Weingartenarbeit auf Chateau LÈtampe
Chateau Giscours, im Hintergrund die Weingärten
wunderschöne Weine habe ich hier gekauft

HUNTER VALLEY

Als ich zum Neujahrsfest 2005/2006 meinen Kindheitsfreund „Jolly” in Tasmanien besuchte machte ich auch einige Tage im wunderschönen HUNTER VALLEY nördlich von Sydney Station, wo ich am STONEHURST-Weingut ein Chalet gemietet hatte und von dort meine täglichen Estate-Besuche absolvierte. Die Hinweis-Schilder „cellar doors open” laden zum Kosten ein, überall geht es superfreundlich zu und auch gastronomisch gibt es unzählige feine Plätze. Neben den großen Betrieben wie Tyrrell`s und Rosemount Estate gefielen mir GARTELMANN WINES und TATLER am Besten.

Mit dem Wein-Anbau begann man um 1820 und der vielleicht bekannteste Wein des Gebiets ist ein autochtoner „Hunter Valley Semillon”, der sehr bissig und rasant aber auch dicht daher kommt und mich an die leichteren Riesling Smaragde aus der Wachau erinnert hat. Neben dem Semillon sind die weiteren Hauptsorten Chardonnay und Shiraz.

der Blick von der Terrasse meines Chalets am STONEHURST-Weingut im australischen Hunter Valley (Jänner 2006)